Alle Reifen haben das gleiche Ziel: Sie sollen das jeweilige Fahrzeug mit dem Untergrund verbinden. Dennoch ist Reifen nicht gleich Reifen, was insbesondere der Unterschied zwischen Motorradreifen und Autoreifen verdeutlicht. Doch wo liegen die Unterschiede überhaupt und was hebt Motorradreifen von ihren vierrädrigen Kollegen ab?
Reifen Simon, Ihr Reifenexperte für Auto- und Motorradpneus, klärt Sie über die Besonderheiten auf.
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Der Aufbau von Motorradreifen
Stabiler Kern, Karkasse, Gürtellagen, Lauffläche – Motorradreifen verfügen über die gängigen Bestandteile und Materialien, die man auch von anderen Reifen kennt. Unterteilt wird bei den Zweirad-Pneus in drei Kategorien: Radialreifen, Diagonalreifen und Diagonal-Gürtelreifen (oft auch nur Gürtelreifen genannt).
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Motorradreifen-Gruppen liegen unter der Lauffläche aus Gummi:
Diagonalreifen zeichnen sich durch einen „einfachen“ Aufbau aus und bestehen aus mehreren, sich diagonal kreuzenden Karkasslagen, die meist schräg zur Laufrichtung angeordnet sind. Die Folge ist ein steifer Reifen, der jedoch bei hohem Tempo ein „großes dynamisches Reifenwachstum“ hat (Quelle: Motorrad).
Radialreifen sind hingegen für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt. Ermöglicht wird dies, indem Karkasslagen quer zur Laufrichtung laufen (um 90 Grad zu dieser versetzt) und darüber ein Gürtel in Laufrichtung liegt.
Diagonal-Gürtelreifen verfügen gleich den Radialreifen über einen aufgewickelten Gürtel, im Gegensatz zu diesen jedoch diagonal ausgerichtete Karkasslagen.
Motorradreifen-Kennung: Größe, Geschwindigkeit, Tragfähigkeit
Motorradreifen verfügen zusätzlich zu ihrer DOT-Nummer über eine zusätzliche Nummern-Abfolge, die über Reifengröße, die zugelassene Tragfähigkeit, Geschwindigkeit und mehr informiert.
Diese Nummer könnte wie folgt aussehen: 120/60 ZR17 M/C (69W)
120/60
„120“ steht für die Breite des Reifens in Millimetern
„/60“ bezeichnet das Verhältnis von Höhe:Breite in Prozent
Z
„Z“ bedeutet, dass der Reifen für über 240 km/h zugelassen ist
R
Kürzel für die Art des Reifens. In diesem Fall Radialreifen
17
Felgendurchmesser
M/C
Steht für Motorcycle und kennzeichnet damit Reifen für Motorräder
(69W)
„69“ steht für die maximal zulässige Last
„W“ ist ein Kennungsbuchstabe, der die zulässige Geschwindigkeit angibt – in diesem Fall 270 km/h. Die Spanne reicht von „J“ (100 km/h) bis „Y“ (300 km/h)
Die Unterschiede zwischen Motorradreifen und Autoreifen
Dass Reifen nicht gleich Reifen sind, sondern auf den Fahrzeugtyp (einspurig oder zweispurig) ausgelegt sind, zeigt sich besonders, wenn man Motorradpneus mit denen eines Autos vergleicht. Die Unterschiede im Aufbau und der Gummimischung sind dabei dem Kontrast im Fahrverhalten geschuldet.
Dazu zählt:
Höherer vs. niedriger Schwerpunkt
Motorräder haben einen höheren Schwerpunkt, wodurch es vor allem beim Beschleunigen und Bremsen zu einer stärkeren Gewichtsverlagerung kommt. Während Autoreifen mehr oder weniger gleichmäßig belastet werden, tritt bei Motorradreifen häufig eine höhere Belastung des Vorderreifens (Bremsen) oder Hinterreifens (Beschleunigung) auf.
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Unterschiedliche Verschleißmuster
Ein wesentlicher Unterschied, der aus den verschiedenen Schwerpunkten resultiert, ist das Verschleißmuster. Autoreifen treffen mit ihrer Lauffläche senkrecht auf den Untergrund, Motorradreifen nutzen sich hingegen durch die Seitenlage bei Kurvenfahrten auch an den Flanken ab. Die Reifen müssen entsprechend aufgebaut sein, um diese Kräfte aufzufangen und einen gleichmäßigen Abrieb zu gewährleisten.
Grip und Lebensdauer
Da Motorräder nur über zwei Räder sowie ein besseres Leistungs-Gewicht-Verhältnis und einen kleineren Kontaktbereich verfügen, stellt ein besserer Grip ein einwandfreies Fahrverhalten sicher. Dies wird meist mit einer weicheren Gummimischung erreicht. Da Motorradreifen zudem schneller ihre Betriebstemperatur erreichen, haben sie in der Regel eine kürzere Lebensdauer als Autoreifen.
Keine Winterreifenpflicht für Motorradreifen
Während Autos bei winterlichen Bedingungen dazu verpflichtet sind, entsprechend gekennzeichnete Winterreifen aufzuziehen, fällt diese Regelung bei Motorrädern weg. Dies war nicht immer so, denn zu Beginn waren auch Zweiräder von der Winterreifenpflicht betroffen. Dies änderte sich 2017, indem die Winterreifenpflicht für einspurige Fahrzeuge gesetzlich abgeschafft wurde.
Der Grund dafür ist laut ERGO, dass es „für die meisten einspurigen Kraftfahrzeuge schlichtweg keine zulässigen Winterreifen gibt“. Oder „zumindest keine, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen“, da es „den erforderlichen Test, um einen Reifen mit Alpine-Symbol kennzeichnen zu können“, für Motorradreifen nicht gibt.
Dem Fahren mit gewöhnlichen Motorradreifen im Winter steht demnach nichts im Wege, wobei es trotzdem Reifen gibt, die unter der Kategorie Winterreifen für Motorräder laufen.
Fazit
Ein genauerer Blick auf Motorradreifen zeigt, dass Reifen nicht gleich Reifen bedeutet. So bedeutet ein Unterschied im Fahrverhalten des jeweiligen Fahrzeugs auch immer ein Unterschied beim Aufbau und der Struktur des Reifens. Wenngleich sich sowohl bei Motorrad- als auch bei Autoreifen neben den klassischen Straßenreifen eine Reihe weiterer Spezialreifen entwickelt haben, die Offroad oder auf der Rennstrecke zum Einsatz kommen.
Egal, ob Sie ein Motorradliebhaber sind oder doch den Komfort eines Autos genießen: Die Wahl des richtigen Reifens ist entscheidend für Ihre Sicherheit – und das Fahrvergnügen. Vertrauen Sie bei Kauf und Montage Ihrer Reifen und Räder deshalb ausschließlich auf Profis wie Reifen Simon, Ihrem Experten für jede Art von Reifen, Rädern und Werkstattleistungen.