In der Welt der Reifen und Räder kursieren zahlreiche Mythen rund um die Bereifung – und nicht wenige falsche Annahmen werden von Autofahrern als Wahrheit seit Jahrzehnten praktiziert. Das Festhalten an einigen Mythen führt jedoch nicht nur zu unnötigen Kosten, sondern kann die Sicherheit im Straßenverkehr beeinträchtigen. Reifen Simon, Ihr Reifenexperte für Trier und die Region, klärt auf und gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Reifen und Rädern.
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Mythos 1: Die besseren Reifen gehören nach vorne
Reifen verschleißen in der Regel schneller an der Antriebsachse. Werden sie also nicht in regelmäßigen Abständen achsweise getauscht, führt dies zu einem schnelleren Verschleiß der Reifen an der Front- bzw. Hinterachse. Es ist daher nicht ungewöhnlich, wenn Autofahrer lediglich zwei neue Reifen kaufen. Doch dabei stellt sich die Frage: An welcher Achse sollten diese montiert werden?
Für viele steht fest, dass die „besseren Reifen“ immer an der Frontachse montiert werden sollten oder an der jeweiligen Antriebsachse. Für das Problem gibt es eine klare Antwort: Neue bzw. die besseren Reifen sollten immer an der Hinterachse montiert werden – unabhängig ob Front- oder Heckantrieb. Der Grund: Dank der besseren Seitenführung wird sichergestellt, dass das Auto im Fall der Fälle nicht so stark übersteuert und sich dreht.
Übrigens: Experten empfehlen, die Reifen alle 10.000 Kilometer achsweise zu tauschen. Auf diese Weise wird eine einseitige Abnutzung verhindert.
Mythos 2: Je breiter der Reifen, desto besser
In diesem Mythos steckt viel Wahres, denn tatsächlich bieten breite Reifen im Vergleich zu ihren schmaleren Geschwistern einige Vorteile. So treffe die Formel „Je breiter, desto mehr Grip“ auf trockener Fahrbahn laut ADAC „uneingeschränkt zu“. Durch die erhöhte Reifenbreite erhöht sich die Auflagefläche und „mehr Gummi kommt auf die Straße“. Die Folge: Das Handling und der Bremsweg verbessern sich. Selbst bei Nässe bieten breitere Reifen in der Regel einen besseren Grip.
Die Überraschung: Die Walkarbeit bei breiteren Reifen ist geringer, wodurch sie meist einen geringeren Verschleiß haben. Schmalere Reifen bieten hingegen ein „höheres Federungspotential“, sind im direkten Preisvergleich kostengünstiger und haben einen geringeren Verbrauch. Autofahrer müssen die jeweiligen Vorteile also gegeneinander aufwiegen und das für sie passende Modell wählen.
Sie benötigen Hilfe bei der Wahl neuer Reifen? Reifen Simon ist Ihr Reifenexperte für Trier und die Region und bietet eine riesige Auswahl an Produkten renommierter Hersteller.
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Mythos 3: Alte Reifen sind noch gut, solange die Laufleistung nicht zu hoch ist
Während die einen gemütlich durch die Gegend fahren und gemäßigt beschleunigen, geben andere vom Parkplatz weg Vollgas, bremsen spät und beschleunigen auch zehn Meter vor der Kurve. Autos mit der gleichen Laufleistung haben also teils einen völlig unterschiedlichen Verschleiß. Das Gleiche gilt für Reifen, denn auch hier sagt die Laufleistung nur bedingt etwas über die Qualität aus.
Nur weil ein alter Reifen eine geringe Laufleistung hat, ist er nicht zwangsläufig besser als ein neuer mit mehr Laufleistung. Gummimischungen verlieren mit jedem Jahr etwas mehr ihrer positiven Eigenschaften, können spröde werden und Risse bekommen. Insbesondere, wenn Reifen falsch gelagert wurden und Temperaturschwankungen, Nässe und Chemikalien wie Lösungsmitteln ausgesetzt waren.
Lassen Sie „alte“ Reifen vor ihrem Einsatz deshalb von einem Experten wie Reifen Simon auf ihre Qualität und mögliche Schäden überprüfen. Denn auch bei korrekter Lagerung sind Reifen nicht unsterblich.
Mythos 4: Höherer Reifendruck verringert den Verbrauch
Ein höherer Reifendruck führt tatsächlich zu einer Verringerung des Rollwiderstands und dadurch zu einer Verringerung des Verbrauchs. Dabei sollten Sie sich jedoch immer im Rahmen des vom Hersteller empfohlenen Bereichs bewegen. So verringert ein zu hoher Druck den Rollwiderstand zwar weiter, erhöht dazu aber den Verschleiß und bietet weniger Haftung in Kurvenfahrten (schlechtere Seitenführung).
Ähnlich trifft auf den Mythos zu, dass ein zu geringer Reifendruck den Grip erhöht. Tests der DEKRA zeigten zwar, dass ein geringerer Fülldruck den Bremsweg verringert, aber ebenso das Handling verschlechtert und den Verschleiß erhöht.
Mythos 5: Das M+S-Symbol zertifiziert Reifen als Winterreifen
Laut dem TÜV SÜD handelt es sich hier nur um eine vermeintliche Weisheit. Da das M+S-Symbol „rechtlich nicht geschützt“ sei, kennzeichne es lediglich Reifen, die nach qualitativer Betrachtung „bei Schnee, Schneematsch und Glätte nur besser“ als ein vergleichbarer Sommerreifen sein müssen.
Ein ausgewiesener Winterreifen nach gesetzlichem Standard ist deshalb immer durch eine Schneeflocke mit Bergpiktogramm gekennzeichnet und erhält dieses Symbol erst, nachdem standardisierte Test bestanden wurden.
Ein Reifen muss mindestens 3 Millimeter Restprofil haben
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe von Reifen liegt bei 1,6 Millimetern. Abseits dessen gibt es unterschiedliche Empfehlungen. Um die volle Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, empfiehlt der ADAC eine Restprofiltiefe von drei (Sommerreifen) bzw. vier Millimetern (Winter- oder Ganzjahresreifen).
Der Reifenhersteller Michelin rief hingegen schon 2017 zum Umdenken auf und erklärte in Person von Terry Gettys, damals Executive Vice President of Research and Development, dass Reifen bis zur gesetzlichen Mindesttiefe gefahren werden können und sollten. Dies würde Ressourcen sparen und die Umwelt schonen. Sicherheit und Performance sei über die gesamte Nutzungsdauer gegeben.
Fazit: Mythen hinterfragen lohnt sich
Das Wissen um die richtigen Fakten rund um Reifen trägt maßgeblich zur Sicherheit und Langlebigkeit von Pneus bei. Sind Sie unsicher bezüglich Reifendruck, Profiltiefe und Verschleiß, lassen Sie Ihre Reifen von den Fachleuten bei Reifen Simon prüfen, lagern und aufziehen. Auch bei anderen Werkstattleistungen wie Ölwechsel, TÜV, Bremsen, Stoßdämpfer und mehr sind wir Ihr qualifizierter Ansprechpartner.
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