Vom 04. bis 06. Juni 2024 fand die neueste Ausgabe einer der größten Reifenmessen Europas statt, die THE TIRE COLOGNE. Sie haben die Messe verpasst? Kein Problem: Reifen Simon, Ihr Reifenexperte für die Region Trier-Saarburg, fasst die wichtigsten Daten, Trends und Innovationen für Sie zusammen.
Nach drei aufregenden Messetagen steht fest: THE TIRE COLOGNE 2024 war ein voller Erfolg, der die Bedeutung der Reifenbranche bestätigt. Das sieht auch Stephan Helm, Vorsitzender des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV), so: „Für uns als Branchenverband ist der Erfolg der Messe ein klares Signal, dass für die Branche eine starke Messe unverzichtbar ist. Hier werden die wichtigsten Themen diskutiert und die Grundlage für den Geschäftserfolg der Zukunft gelegt.“ Dazu trug auch die Einteilung in verschiedene Themenwelten bei: Reifen/Felgen/Handel, Runderneuerung/Recycling und Werkstatt/KFZ-Services.
Das bestätigen die Zahlen: Fanden sich 2022 noch rund 200 Aussteller in den Kölner Messehallen ein, waren in diesem Jahr 430 Aussteller aus 35 Ländern vertreten – von renommierten internationalen Marken bis hin zu jungen, aufstrebenden Produzenten. 14.400 Teilnehmende aus 109 Ländern besuchten die Reifenmesse. Rund 65% der Besuchenden waren aus dem nahen Ausland, davon die meisten aus Italien, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich sowie Polen und Rumänien. International war das Fachpublikum vorwiegend aus China, den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Marokko und Israel.
Messe stellt sich den Herausforderungen der Reifenbranche
THE TIRE COLOGNE fungierte nicht nur als eine B2B-Plattform, die internationale Reifen- und Räderhersteller mit dem Reifengroßhandel und Reifenfachhandel vernetzte, sondern stellte sich auch wichtigen Zukunftsfragen. So wurden in verschiedenen Panels die Themen Nachhaltigkeit, Personalmangel, der digitale Wandel und die Entwicklung der internationalen Märkte diskutiert.
Herausforderungen, die Endverbraucher durch steigende Reifenpreise zu spüren bekommen. Das zeigen auch die Statistiken: Alleine im Zeitraum von 2019 bis 2021 zogen die Reifenpreise durchschnittlich um 65 Prozent an. Grund dafür sind die Mehrausgaben, für Rohstoffe wie Naturkautschuk, Energie (steigende Öl- und Strompreise) und Logistik.
„Indem wir nicht nur über technische Innovationen sprechen, sondern auch gesellschaftlich relevante Themen diskutieren, regen wir zum Vorausdenken an und liefern konkrete Ergebnisse. Die THE TIRE COLOGNE agiert am Puls der Zeit und treibt somit nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die Nachhaltigkeit der Branche weiter voran“, erklärte Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in der Reifenindustrie
Im Fokus der Reifenmesse stand vor allem ein Thema: Nachhaltigkeit und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen. Fast alle ausstellenden Unternehmen erkannten die wachsende Bedeutung ökologischer Aspekte in der Reifenindustrie. Ressourcenschonung, Re- und Upcycling sowie eine funktionierende Kreislaufwirtschaft werden immer wichtiger. Ein Trend, den THE TIRE COLOGNE erkannte und ihm deshalb einen eigenen Themenbereich widmete: die Circular Economy Area.
Eine Bewegung, die heute vielleicht nötiger denn je ist. Schließlich fallen nach Angaben der European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association (ETRMA) alleine in Europa jedes Jahr mehr als drei Millionen metrische Tonnen Altreifen an. Eine Nutzung und Wiederverwendung dieser Reifen ist maßgeblich, um natürliche Ressourcen zu schützen und Industrieabfälle zu minimieren.
In der Circular Economy Area erhielten deshalb 50 Unternehmen, die sich der Runderneuerung und dem Recycling von Reifen verschrieben haben, eine Bühne, um ihre Innovationen vorzustellen.
Stickstoff als Schlüssel-Element der Reifen-Kreislaufwirtschaft?
Einer der Aussteller in der Circular Economy Area war Messer, der weltweit größte Industriegasespezialist in Privatbesitz, der sich mit der Allianz Zukunft Reifen (AZuR), einem Netzwerk, welches sich für die Förderung einer Reifen-Kreislaufwirtschaft einsetzt, zusammen tat. Messer sieht „Stickstoff als Schlüssel-Element“ in der Reifen-Kreislaufwirtschaft und stellte mit dem Kaltmahlen und der Pyrolyse zwei stickstoffbasierte Varianten zur Wiederverwendung alter Reifen vor.
Beim Kaltmahlen wird flüssiger Stickstoff (-196°C) zum Kühlen und zur Versprödung des Reifengummis eingesetzt. Das Kaltmahlen ermöglicht so „eine hohe Durchsatzleistung, einen stabilen Prozess sowie eine höhere Qualität des gemahlenen Gummis im Vergleich zu herkömmlichen Mahlmethoden“.
Eine weitere Methode ist die Pyrolyse: Hier wird die Umgebungsluft in einem Reaktor (bevor geschredderte Reifen gegeben werden) durch Stickstoff ersetzt und der Sauerstoffgehalt so auf zwei Prozent gehalten. Diese spezielle Atmosphäre schützt das Material vor Verbrennung. Im Pyrolyseprozess werden die Altreifen schließlich thermisch zersetzt, sodass Pyrolyse-Ruß und Pyrolyse-Öl entstehen. Diese können wiederum „zur Herstellung neuer Reifen oder für andere Zwecke wiederverwendet werden“.
Fragen zu Reifen und Rädern?
Sie wollen mehr über die Themen Reifen und Räder erfahren und welche Reifen für Ihre Anforderungen und Ihr Fahrzeug am besten geeignet ist? Sprechen Sie uns gerne persönlich an oder vereinbaren Sie gleich einen Termin bei Reifen Simon, Ihrem Reifenspezialisten für die Region Trier-Saarburg und darüber hinaus.
Übrigens: THE TIRE COLOGNE findet immer im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Die nächste Ausgabe ist auf den 09. bis 11. Juni 2026 datiert.